Liebe Heimatfreunde,

ich habe mir mein Schreiben vom letzten Jahr hervorgeholt und angesehen. Vieles von dem, was wir uns für 2020 vorgenommen haben, konnte aus bekannten Gründen nicht durchgeführt werden. Die wöchentlichen Treffen, die Klönabende, die Veranstaltungen im Backofen sind allesamt ausgefallen, die Jahresstudienreise nach Augsburg war vorbereitet, musste aber ebenfalls gestrichen werden. Die Hoffnung, in der zweiten Jahreshälfte wieder vorsichtig starten zu können, hat sich leider als irrig erwiesen. Nur Josef Berghoff hat zwischendurch seinen Vortrag über die Gründung des Werler Hospizes in der evangelischen Pauluskirche halten können.

Die Ausstellung „Urban sketching“ von Thomas Seeck haben wir im Spätsommer im Museumsgarten eröffnen dürfen. Für das Museum hatten wir ein Hygienekonzept erstellt, so dass zumindest eine Zeitlang der Ausstellungs- und Museumsbesuch zwar eingeschränkt aber möglich war. Alle Veranstaltungen für Schulklassen zu Ostern, zur jährlichen Museumswoche und jetzt zum weihnachtlichen Backen mussten gestrichen werden. Wir freuen uns, dass es zumindest für 13 Hochzeitspaare die Chance gab, in den Museumsräumen getraut zu werden.

Ein Veranstaltungsjahr, wie wir es uns bisher nicht vorstellen konnten, geht nun zu Ende. Hoffnung auf Besserung ist da, aber es wird sicher noch etwas dauern, bis wir wieder alle Türen öffnen können.

Deshalb können und werden wir zum ersten Mal nach langer Zeit kein Veranstaltungsprogramm für das kommende Jahr erstellen und vorlegen. Auch die Mitgliederversammlung, die normalerweise Ende Januar stattfindet, werden wir verschieben, bis wir uns wieder treffen dürfen. Satzungsgemäß muss sie einmal im Jahr stattfinden, zumal jetzt nach 3 Jahren auch wieder Wahlen anstehen.

Trotz der genannten Schwierigkeiten waren der Verein und seine Mitglieder aktiv und es gibt eine Reihe von Themen und Projekten, die im Hintergrund bearbeitet wurden und werden.

Das Jahrbuch Werl gestern – heute – morgen 2020 konnte doch trotz anfänglicher Skepsis zusammengestellt, entwickelt und gedruckt werden. Wir danken der Redaktion für ihren unermüdlichen und kreativen Einsatz. Das Buch ist schon gedruckt und kann von den Vereinsmitgliedern und Autoren ab sofort kostenlos bei der A. Stein‘schen Buchhandlung abgeholt werden. Mitglieder, die nicht in Werl wohnen, erhalten es wie immer postalisch zugestellt. Andere Interessierte dürfen das Buch gern kaufen.

Ein Wegweiser über den Parkfriedhof Werl wird von einer großen Autorengruppe bearbeitet und ist nun kurz vor der Fertigstellung. Das Buch soll in der ersten Jahreshälfte 2021 erscheinen. Auch hier danken wir allen Beteiligten für den unermüdlichen Einsatz trotz aller pandemisch bedingten Schwierigkeiten. Zum entsprechenden Zeitpunkt der Veröffentlichung werde ich Sie erneut anschreiben.

Mit den neuen Fördermöglichkeiten des Landes NRW zur besseren Präsentation identifizierender Bezugspunkte im heimatlichen Umfeld haben wir Unterstützung für die Erstellung eines Denkmalpfades durch Werl beantragt, der ausgehend von einer Idee des neuen Wallfahrtsteams um Dechant Dr. Best gemeinsam entwickelt wird. In Erinnerung an die lange Tradition der Franziskaner in Werl und im ständigen Bemühen, die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt hervorzuheben, werden im Laufe des Jahres 9 Stationen entstehen, die nach dem bekannten „Sonnengesang des Franziskus“ zum Innehalten anregen sollen und damit auch zum sorgsamen und bewussten Umgang mit der Natur motivieren sollen. Statuen bekannter Künstler wie Bert Gerresheim und Otmar Alt werden aufgestellt und ein etwa einstündiger Rundgang wird konzipiert. Die Arbeiten haben schon begonnen und sollen in 2021 abgeschlossen werden. Auch hier freuen wir uns über die ideelle und finanzielle Unterstützung vieler.

Baulich konnten wir den Feuchteschaden im Backofen, der lange Zeit die Wände der Gesellschafträume im Erdgeschoss beeinträchtigte, endlich durch Reparaturarbeiten am Dach beseitigen. Für die finanzielle Unterstützung danken wir gern der Werl-Stiftung.

Für das Rykenbergmuseum gelang es uns, im abgelaufenen Jahr 2 Gemälde des Werler Malers Gaudenz Heinrich von Rustige für die Gemäldesammlung mit Hilfe eines Sponsors zu erwerben. Wir freuen uns, dass damit die Rustige-Sammlung weiter an Attraktivität gewinnt. Sobald die Öffentlichkeit wieder Zugang zum Museum haben wird, werden wir die Gemälde vorstellen.

Im abgelaufenen Jahr wurde der Museumsraum „Industrialisierung von Werl“ weiter ausgebaut. Neben den bedeutsamen Unternehmen Fritz Wulf AG und Standard Metall wird hier nun auch auf die Werler Maschinenfabrik und spätere Firma Drees u. Co GmbH hingewiesen und auch auf eine Vielzahl kleinerer Unternehmen aus der Zeit zwischen 1850 und 1950.

Äußerlich hat sich das Museum deutlich verbessert. Nachdem im letzten Jahr der straßenseitige Sockelbereich neu verputzt und denkmalgerecht gestrichen wurde, wurden in diesem Jahr alle Fenster von innen und außen neu gestrichen. Der Ersatz von 7 verwitterten Fenstersohlbänken in 2019 und von 4 weiteren in 2020 hat mitgeholfen, den optischen und substanziellen Eindruck des Gebäudes deutlich zu verbessern. Neben der städtischen Unterstützung danken wir gerne der Werl-Stiftung für ihren motivierenden und finanziellen Einsatz.

Diese Projektliste könnten wir noch weiter ausführen. Sie soll aufzeigen, dass die Arbeit des Vereins und ihrer Mitglieder nicht „eingeschlafen“ ist.

Wir hatten uns allerdings vorgenommen, in diesem Jahr die Ordnungsarbeiten im Backofen deutlich weiter zu führen. Das ist leider so noch nicht gelungen. Durch die niedrigen Räume ist das Zusammensein mehrerer Personen zurzeit nicht sinnvoll, ein gemeinsames Arbeiten ist dadurch deutlich erschwert.

Eine Idee besteht darin, den Bestand an heimatbezogener Literatur im Backofen zu vervollständigen. Zum Beispiel sollten historische Bücher von allen Werler Autoren hier möglichst vollständig vorhanden und gut zu finden sein.

Die Denkmalarbeit bezüglich Übersicht, Kenntnis und Werbung für die Bestandserhaltung soll in einer Arbeitsgruppe verstärkt bearbeitet werden.

Weitere Ideen und auch neue Mitarbeitende sind herzlich willkommen. Hierzu ist jeder Interessierte gerne aufgerufen. Vielleicht ist die Zwangspause, die wir zurzeit erleben und erdulden müssen, auch eine Chance zur Weiterentwicklung auf der Basis des Vorhandenen.

Mit dieser Bitte zum kreativen Nachdenken verabschieden wir uns für dieses Jahr von Ihnen, den mehr als 400 Mitgliedern des Neuen Heimat- und Geschichtsvereins Werl. Allen die in welcher Form auch immer mitgeholfen haben bei der Vereinsarbeit sei herzlich für ihre Unterstützung gedankt, allen anderen Mitgliedern danken wir ebenfalls dafür, dass sie im Verein sind und bleiben und somit eine Plattform schaffen, die unsere Arbeit fördert und unseren Anliegen Gehör verschafft.

Wir wünschen Ihnen allen im Namen des Vorstands und Beirats trotz aller Hemmnisse ein frohes Weihnachtsfest und viel Gesundheit, Glück und Segen für das Neue Jahr 2021!

Mit herzlichen Grüßen

Dieter Riewe

Im Nachgang empfehlen wir Ihnen gerne zwei aktuelle Neuerscheinungen zweier Vereinsmitglieder zur Werler Geschichte:

Wilhelm Halekotte, Werl und Soest im Zeichen des Kreuzes,

                                   Das Soester Scheibenkreuz - Das Werler Heilige Kreuz

                                  Bonifatius-Verlag

Günter Krause, Kleinbahn-Zeiten zwischen Ruhr und Lippe,

                               DGEG Medien GmbH

Bitte denken Sie daran, Ihr Jahrbuch Werl-gestern-heute- morgen 2020 bei der

A.Stein‘schen Buchhandlung möglichst bald abzuholen, wenn Sie in Werl wohnen.